OP bei Kryptorchismus/Einhoder?
Es wird viel diskutiert unter den Hundebesitzern von Rüden.
Da geht es los bei: „Mein Züchter hat mir ein krankes Tier verkauft“,bis: „Der Hund ist nicht das volle Geld wert, ich wurde betrogen“.
Viele bekommen von ihren Tierärzten gesagt, sofort operieren, das kann sich Krebsartig entwickeln.
Hier sollte als Erstes mal gesagt werden, ein Welpe/Junghund
mit nur einem Hoden ist erst mal kein Grund zur Sorge.
Der Hoden des kleinen Rüden kann bis zu einem Jahr noch in den Hodensack abwandern.
Auch sollte nicht operiert werden, wenn es keine krankhafte Veränderung gibt.
Es kommt vor, dass ein Hoden nicht abwandert und sich im Bauchraum verkapselt aber ein Hundeleben lang keine Probleme macht, er kann sehr alt damit werden.
Leider gibt es immer noch Tierärzte die sehr schnell mit Skalpell und Rechenmaschine sind, denn die OP kostet gutes Geld.
Ich will hier niemanden anklagen aber leider ist es so.
Kurzes Beispiel, eine Züchterin hatte einen Welpen verkauft, bei der letzten tierärztlichen Untersuchung waren beide Hoden unten.
Etwa 3-4 Wochen später war der neue Besitzer bei seinem Tierarzt, dieser stellte fest, der Hund hat nur einen Hoden, man müsse die Lageanomalie operativ beheben um einem Hodentumor vor zu beugen. Der Hundebesitzer erbat sich Bedenkzeit aus.
Gut so!
Natürlich wurde erst mal der Züchter angerufen.
Der neue Besitzer wurde erst mal beruhigt und gebeten zu warten, ca. 8 Monate später erneut ein Anruf des Hundebesitzers, beide Hoden sind unten, der Hund in bestem Zustand.
Bevor ein Hundehalter vorschnell operieren lässt, sollte er mehrere Meinungen einholen bei verschiedenen erfahrenen Tierärzten und/oder sich an erfahrene Züchter oder Zuchtwarte wenden.
Warum schreibe ich diesen Artikel?
Mir sind in der letzten Zeit oft Fragen zu diesem Thema gestellt worden, auch in Züchterkreisen ist es immer wieder ein Thema.
Und wie immer, wenn ich ganz sicher sein will, habe ich zu diesem speziellen und für viele auch wichtigem Thema meine Tierärztin befragt, das Ergebnis habt ihr gelesen, sie ist der Meinung, dass eine OP nicht nötig ist.
Es sei noch angemerkt, es gibt auch den Wanderhoden, diese befindet sich abwechselnd im Leistenkanal und im Hodensack, dies hat keinen Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit, ich rate aber davon ab.
Den Gleithoden, er liegt im Leistenkanal und lässt sich durch sanften Druck in den Hodensack befördern, wandert aber auf Grund des zu kurzen Samenstranges wieder zurück.
Der Leistenhoden, dieser ist bei dem Abstieg aus dem Bauchraum in der Leiste liegen geblieben.
Vielleicht habe ich noch einen vergessen aber mir fällt im Augenblick keiner mehr ein.
Sicher ist, bei keinem ist eine OP von Nöten.
Eure Margot Grätsch